BAFÖG-Amt, Krankenkasse und Rentenversicherung...

…können sich nach einer kurzen Unterbrechung wieder darauf freuen, mich auszubluten. Auch in diesem Jahr erlaubt mir der Freistaat Sachsen wieder gnädig einen Griff in seinen prallgefüllten Steuersäckel, denn bald darf ich wieder per Werkvertrag im Staatsarchiv Chemnitz in unerschlossenen Aktenbeständen wühlen. Noch weiss ich nicht, was genau diesmal zu bearbeiten sein wird, aber die letzten beiden Jahre waren auf jeden Fall sehr interessant. Personalunterlagen von Beamten, vor allem Lehrern, aus der Zeit von ca. 1900-1950 sind äußerst spannend, da sie gleich mehrere politische/ideologische Brüche (1918, 1933, 1945) und ihre Auswirkungen dokumentieren. Auch die Akten von Gesundheitsämtern stellen, besonders im Hinblick auf die massenhafte Zwangssterilisierung bis hin zur Euthanasieaktion T4 sowohl lehrreiche als auch ungemein bedrückende und erschreckende Quellen dar. Informative Handbücher und Fachliteratur sowie gut gemachte Dokumentationen sind eine Sache, aber wenn man im originalen Schriftwechsel nachvollziehen kann, wie Menschen, deren Leben durch die Akten ja zumindest ausschnittsweise repräsentiert wird, letztendlich ermordet wurden, ist dies doch ein viel tieferer Zugang (ähnlich verhält es sich mit Todesmeldungen aus Auschwitz).
Im letzten Jahr drehte sich der Großteil der Arbeit dann um Wirtschaftsüberlieferungen aus der ehemaligen DDR, ein anderes Feld, aber durchaus nicht weniger interessant, gerade was die erste Dekade nach Kriegsende betrifft. Ich hoffe, dass ich meine bisherigen schriftlichen Ansätze endlich mal in ausführlichere Blogeinträge zu den einzelnen Beständen und Inhalten umformulieren kann. :-)

Kommentar

  1. # - trenc schrieb am 7. Februar 2008, 12:33:

    Dann sag’ ich mal Glückwunsch. :)
    Und wie ist diesmal das Vertragsverhältnis?

  2. # - MountainKing schrieb am 8. Februar 2008, 11:22:

    Werkvertrag, wie es aussieht, daher ja auch “ausbluten”. :-) Und danke!





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